Die Reisen werden kürzer, aber mehr in diesen Jahren. Das hat mit dieser verdammt verführerischen Billig-Fliegerei zu tun. Und damit, dass sie vermehrt nach Osten führen. Wo Reisen noch ein bissel weh tut und man sich jeden Tag aufs Neue um die Sicherung der Lebensgrundlagen kümmern muss.

 

Eine der spannendsten führt mit der Murmanbahn durch Karelien nach Murmansk, auf die Halbinsel Kola und dann hinüber nach Norwegen. Schlechtwetter, kahles Hügelland und ein klappriger, russischer Bus. Da dampft es plötzlich und unvermittelt aus dem Nebel heraus, und eine Siedlung wird sichtbar, bestehend aus Plattenbauten, Hallen und Schloten und schlammigen Straßen dazwischen.

Nikel heißt der Ort, benannt nach dem dort geförderten Rohstoff. Selbst bei genauerem Hinsehen erkennt man nicht, wo das Dampfen aufhört und wo das Meer beginnt und wir sind uns einig: So oder ähnlich muss es am Ende der Welt ausschauen.

 

P.S.: Ich habe zwar nicht über Nikel, aber übers Unterwegs-Sein schon Genaueres geschrieben.

Das Buch heißt Siegreich reisen und ist 2013 erschienen...