Mehr als Deutsch ist ein Lehrwerk, das Oberstufen-SchülerInnen als ebenbürtige GesprächspartnerInnen betrachtet. Und es ist bis einzigartig, weil es zugleich für berufsbildende und allgemeinbildende höhere Schulen approbiert wurde. Entstanden ist es gemeinsam mit Margareth Schöpf.

 

Der erste Band von Mehr als Deutsch widmet sich den Grundlagen: Eine Wiederholung von Rechtschreibung und Grammatik scheinen darin ebenso auf wie die wesentlichen Text-Sorten, Basis-Begriffe der Medien und der Linguistik. Die Herangehensweise, einen Dialog mit den Schülerinnen zu eröffnen, kommt bereits im Vorwort zum Ausdruck. Hier ist ein Auszug:

 

Mit uns Deutschlehrerinnen ist es so eine Sache: Zumeist hatten wir als Schülerinnen und Schüler keine Schwierigkeiten im Deutschunterricht. Unsere eigenen Lehrer/innen bemühten sich zwar, uns die Groß- und Kleinschreibung oder das Verfassen von Aufsätzen beizubringen, aber das war vergebens: Wir konnten es ohnehin.

Wer Gedanken nicht erfassen und in Sprache wiedergeben kann und überdies vielleicht
nur wenig Interesse entwickelt an dem, was sich so tut auf der Welt, der kommt - privat und beruflich - gar nicht erst dorthin, wo Entscheidungen fallen und wo das Leben am spannendsten ist. Weil wir Deutschlehrer aber damit in der Regel so gar keine Schwierigkeiten hatten, kamen wir gar nicht erst drauf, diese Fertigkeiten als etwas anzusehen, das manche(r) erst lernen muss.

Später studierten wir, weil uns Literatur und Sprache interessierten, an der Universität Germanistik, wir zerbrachen uns unter der Anleitung von gleich Gesinnten unsere gelehrigen Köpfe über die diversen schlesischen Schulen der Barocklyrik, ja und dann waren wir plötzlich selbst Lehrer und müssen jedes Mal aufs Neue erstaunt feststellen, dass es Menschen gibt, die mit Begriffen wie "divers", "Schlesien", "Barock" und "Lyrik" noch gar nichts anzufangen wissen: unsere Schülerinnen.
Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben sind nur oberflächlich betrachtet eine Selbstverständlichkeit, die jeder beherrscht. Dahinter steckt, dass Sprache - in jeder Form - dazu dient, andere zu informieren und letztlich auch zu beeinflussen. Wer diesen Vorgang aber verstehen will, der muss die dafür geltenden Regeln kennen.


Und, glauben Sie uns, es ist genau dieses Interesse an den verborgenen Qualitäten von Sprache, Literatur, Kommunikation und Medien, welches jener Deutschlehrer und jene Deutschlehrerin in Ihnen wachrufen will, der/die Ihnen nun gegenüber steht!

 

Was er/sie dazu braucht, ist nicht mehr - aber auch nicht weniger - als Ihre Offenheit gegenüber einem Gegenstand, der "Deutsch" heißt, aber viel mehr ist, als das...